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Die Rückkehr nach St. Gallen

Vadian hatte sich zu einem der berühmtesten Humanisten nördlich der Alpen emporgearbeitet. Doch im Jahr 1518 verliess er seine bisherige Wirkungsstätte Wien und kehrte in das kleine, bescheidene St.Gallen zurück. Was bewog ihn dazu? Wie ist dieser auffallende Knick in seiner Lebenslinie zu erklären? Fest steht zunächst, dass Vadian seine Heimatstadt sehr liebte und sich als Schweizer fühlte.
Es schwebte ihm vor, die bisher nur durch ihre Kriegstüchtigkeit bekannt gewordene Schweiz in eine Stätte der Gelehrsamkeit umzuwandeln. Seine zukünftige Rolle sah er als praktischer Arzt, aber auch als Berater, Helfer und Erzieher seiner Stadt und der ganzen Eidgenossenschaft. Vadians Heimkehr steht in keinem unmittelbaren Zusammenhang mit der eben damals in Deutschland beginnenden Reformation. Doch er scheint gespürt zu haben, dass die humanistischen Ideale am Verblassen und neue Ideale im Kommen waren. Die humanistische Betriebsamkeit, diese Wissenschaft um der Wissenschaft willen, befriedigte ihn auf die Dauer nicht. Im Jahr 1530 hat er seine einst so heiss begehrte Dichterkrönung als <juvenilis insania>, d.h. als <jugendliche Verrücktheit>, abgetan. Ein schlichtes, aber lebensnahes Dasein in St.Gallen zog ihn auf die Dauer mehr an als das grossartige, aber etwas künstliche und weltfremde Gelehrtenleben in Wien.
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