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Vadian (Joachim von Watt) der Reformator
Die st. gallische Reformation ist nicht denkbar ohne Vadian. Dank ihm wurde sie in erster
Linie überhaupt durchgeführt. Ohne ihn hätte sie sich in den Wirrnissen der Zeit wohl gar
nicht behaupten können. Wer war er?
Vadians Kindheit
Vadian wurde vermutlich im Jahr 1484 geboren. Er und Zwingli waren also wahrscheinlich
Jahrgänger. Vadian - oder wie er eigentlich richtig hiess: Joachim von Watt - war Spross
einer bedeutenden St. Galler Kaufmannsfamilie. Als Teilhaber der Diessbach-Watt'schen
Handelsgesellschaft hatte sie viel zur Verbreitung der St. Galler Leinwand in aller Welt
beigetragen. Ausserdem hatte sie der Stadt auch etliche hohe Politiker bis hinauf zum
Bürgermeister gestellt.
Der junge Joachim war intellektuell begabt. Er wurde in die
städtische Lateinschule geschickt, wo er Rechnen, Lesen und Schreiben lernte, <frömd und
haimsch> d.h. lateinisch und deutsch. Hauptfach war die lateinische Grammatik, weil das
Ziel der Lateinschule die vollkommene Beherrschung dieser Sprache war. Wie Vadian selbst
erzählt, ging das nicht ohne häufige Prügel ab. Es gehörte zu den Pflichten der Schüler,
in den Gottesdiensten des Münsters zu singen.
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